Jochen Gartz: Vom griechischen Feuer zum Dynamit. Eine Kulturgeschichte der Explosivstoffe
In Jochen Gartz‘ Buch „Vom griechischen Feuer zum Dynamit. Eine Kulturgeschichte der Explosivstoffe“ zeichnet der Autor sachgerecht und detailgetreu den Werdegang der militärischen und zivilen Sprengkörper nach. Seine Ausführungen beginnen in der Antike und reichen bis zur heutigen Zeit. Reich an Bildern, Zitaten und Auszügen aus historischen Dokumenten untermauert Gartz die unterschiedlichen Entwicklungen der Technologie, durch welche mehrmals die Weltgeschichte nachhaltig beeinflusst wurde.
Präzise und nachdrücklich legt der Autor dar, welche Verhältnisse vor der „Entdeckung“ des Schwarzpulvers geherrscht hatten, beschreibt die notwendige Ressource des Salpeters als Quintessenz der Sprengwirkung und erläutert dem Leser damit die Dominanz des Byzantinischen Reiches sowie die frühe Entwicklung der Raketen. Besonders viel Wert legt der Autor auf die Verknüpfung von Militärgeschichte und wirtschaftlicher Entwicklung, die er z.B. an den Berufen des Büchsenmachers und des Saliters nahe bringt. Auch seine These, die Verwendung von Schießpulver habe das Ende des Mittelalters und des Feudalwesens eingeläutet, begründet er anschaulich.
Neben den militärischen Entwicklungen geht der Autor ebenfalls auf die zivilen Nutzungen der Pyrotechnik ein und lässt seine Abhandlung nach dem Siegeszug der Feuerwaffen über Nobels Initialzündungen und einer Stellungnahme zu neuzeitlichen Bombenanschlägen zu einem kurzen Resümee kommen. Die Detailtiefe und das ausgezeichnete Begleitmaterial machen dieses Sachbuch zu einem Wissensfundus für alle an der Pyrotechnik Interessierte.