Worte bewegen Welten – Mein Rückblick auf die Leipziger Buchmesse 2025
Vorbetrachtungen
Unter dem Motto „Worte bewegen Welten“ versammelten sich über 2000 Veranstalter in den Hallen des Leipziger Messegeländes. Vom 27.-30.03.2025 bot sich den Besuchern ein vielfältiges Angebot an Buchtiteln und Informations- und Weiterbildungsangeboten in der Buchbranche.
Meine Teilnahme an der Messe stand vornehmlich unter dem Zeichen der Verbandsarbeit für den Freien Deutschen Autorenverband, der sich auch dieses Jahr wieder auf der Messe präsentierte. Daneben wollte ich meine eigenen literarischen Projekte und Publikationen voranbringen.
Schon beim Aufbau des Messestandes am 26.03.2025 bemerkte ich die ersten
Veränderungen, die mit dem Wechsel der Messleitung von Oliver Zille zu Astrid Böhmisch im vergangenen Jahr und einer entsprechenden Anpassung des Messekonzepts einhergingen: Die thematische Aufteilung der Veranstalter auf die Hallen blieb unverändert, doch wechselten interdisziplinäre Rubriken, um räumlich kompakter auftreten zu können. In der Glashalle wurden Ausstellerplätze auf der Hauptebene reduziert, damit sich die Besucher hier besser bewegen konnten. Diese Entscheidung begrüße ich besonders mit Blick auf die Besucherzahlen – bereits im Vorfeld ließ die Messe verlauten, dass Eintrittskarten am Samstag ausverkauft waren.

Verbandsarbeit
Als Freier Deutscher Autorenverband nutzen wir die Buchmesse hauptsächlich für unsere Öffentlichkeits-arbeit. Neben den Veranstaltungen einzelner Mitglieder im Rahmen von „Leipzig liest“ fand man uns dreimal im Programm, welches ich in der Planungsphase mitentworfen hatte:
- Wir gaben einen Rückblick auf unsere öffentliche Tagung in NRW 2024, die sich thematisch mit Exilliteratur beschäftigte. Gleichzeitig stellten wir das Programm unseres Literaturfestes 2025 in Chemnitz vor, welches durch Literatur als verbindendes Element Kunst, Wissenschaft und Technik betrachten wird.
- Aus der mit dem Programm „Neustart Kultur“ geförderten Lesereihe „3vor12“ entwickelten wir eine Anthologie, die auf der Messe erstmalig präsentiert wurde. Zusätzlich stellte unser Landesverband Brandenburg eine Anthologie über die sorbische Sprache vor.
- Traditionell hielten wir eine Lesung aus aktuellen Werken unserer Mitglieder ab.

Aus einer Gruppe Schüler verriet mir der schlaksigste von ihnen in einem unbeobachteten Moment, dass er Gedichte schriebe, die er aber niemanden Projekte zeigen wolle.
Spannende Einblicke in die Gremienarbeit konnte ich als Vertreter des Verbandes bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Literaturkonferenz gewinnen. Die Kunst- und Kreativbranche steht durch den Einsatz von Large Language Models (LLM) vor großen Herausforderungen, deren Tragweite wir mit Blick auf Entwicklungen in die USA bisher nur vage einschätzen können.
Für den Freien Deutschen Autorenverband – Landesverband Mitte hatte ich im Vorfeld eingeladen, uns auf der Buchmesse zu besuchen. Dem Ruf folgten beispielsweise Mitarbeiter der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und auch Herr Robra, Staatsminister und Chef der Staatskanzlei und zudem Minister für Kultur in Sachsen-Anhalt. Er gab uns im Gespräch Impulse, wie wir als junger Verband in der Fördermittellandschaft Fuß fassen konnten.
Eigene Projekte
Zugegeben, die Verbandsarbeit hat meine eigenen Pläne etwas ins Hintertreffen kommen lassen. Das ist aber angesichts der vielen Kontakte und interessanten Gespräche, die ich führen konnte, nicht verwerflich. Ich nutzte die Zeit, die ich mir selbst frei gelassen hatte, um für eines meiner Projekte Recherche zu betreiben und ich fand geöffnete Türen, deren Existenzen mir bis dato nicht bewusst waren.
Da sich meine Projekte, einst einzelne Gedankenfäden, gerade zu einem losen Strang verdrehen und verknäulen, will ich hier noch nicht viel darüber berichten. Denn Worte bewegen Welten, eindeutig – und daher werde ich behutsam vorgehen, um eine angestupste Welt nicht gleich aus den Angeln zu heben, sondern sie auf den richtigen Kurs zu bringen. Und dieser Kurs, dass ist mir bewusst, wird mich zu etwas Neuem führen, was mir heute im Rückblick wahrhaftig, gut und schön anmutet.